Die Herz-Jesu-Kirche

Herz-Jesu-Kirche Freiburg Stühlinger - Außenansicht im Frühling

Ende des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung des neuen Stadtteils Freiburg-Stühlinger stetig und nachdem die katholische Kirche St. Martin am Rathausplatz jeden Sonntag die Gläubigen fast nicht mehr aufnehmen konnte, plante der damalige Erzbischof von Freiburg, eine neue Kirche im Stühlinger erbauen zu lassen.
Er berief Max Meckel, den ehemaligen Architekten des Limburger Domes, und beauftragte ihn mit dem Neubau. Max Meckel plante das Gesamtensemble: die heutige „Wiwili-Brücke“, die Kirche und die beiden direkt angrenzenden Schulhäuser. 

Auch durch unzählige Spenden der katholischen Bürger*innen, darunter Ludwig Wanner und Amalie Gramm, wurde der Bau der Herz-Jesu-Kirche finanziell ermöglicht und innerhalb der kurzen Zeit von 1892 – 1897 erstellt und in architektonischer Anlehnung an den Limburger Dom verwirklicht.

Bei der Bombardierung Freiburgs im November/Dezember 1944 wurde die Kirche stark beschädigt. Sie wurde dann aber in den Jahren zwischen 1945 und 1952, auch erneut mit viel Eigenleistung und Spenden der Gemeindemitglieder, wieder aufgebaut. Dabei wurde die vorhandene in Ton gebrannte Kanzel, die im Jahr 1900 bei der Weltausstellung in Paris aufgrund ihrer besonderen filigranen und künstlerisch wertvollen Ausgestaltung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden war, auf Beschluss des damaligen Stiftungsrates nicht wieder aufgebaut.

Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Altarraum 1972 entsprechend umgestaltet. Von 1995 bis 2001 musste die Kirche vollständig von außen renoviert werden, 2007/2008 dann von innen. Die Kirche steht heute unter Denkmalschutz.

Jahrzehntelang fand sowohl in der Kirche, als auch im nahen gelegenen Gemeindezentrum „St. Klara“ ein vielfältiges und lebendiges Gemeindeleben statt. Bis heute unterhält die katholische Kirchengemeinde auch fünf Kindergärten.
Seit über fünfzig Jahren ist auch die Katholische Kroatische Gemeinde in dieser Kirche zu Hause.

Inzwischen ist auch hier, wie überall in Deutschland, die aktuelle Entwicklung sicht- und spürbar: die Zahl der Gemeindemitglieder sinkt stetig, die Gemeinde wird kleiner. Die finanziellen und personellen Mittel werden geringer. Diese allgemeine Entwicklung führt dazu, dass das Erzbistum Freiburg ab dem Jahr 2030 sich strukturell neuformieren wird. Dieser Strukturwandel wird schon ab Januar 2026 umgesetzt. D.h. in Zukunft werden alle vorhandenen Kirchengemeinden in Freiburg zu einer einzigen Kirchengemeinde zusammengefasst. Herz-Jesu hat keinen eigenen Pfarrer mehr. Die Gemeinde feiert regelmäßig sonntags um 11.00 Uhr ihren Gottesdienst.

Die Herz-Jesu-Kirche war und ist ein markanter Blickfang im Stühlinger, ein beliebtes Fotomotiv für Freiburger und viele Touristen. Wir als Kirchengemeinde möchten den Menschen ermöglichen, die Kirche auch zu besuchen und haben deshalb einen kleinen Kreis von Ehrenamtlichen gebildet, die die Kirche täglich wochentags von 10.30 Uhr bis 12.00 Uhr öffnen. Alle sind herzlich willkommen!